n|A - neu|Anfang
[pnp07 . cd . 2004 . ltd.500 / 150 with cardboard package]
tracklist :
1. version 01
2. version 02
3. version 03
4. version 04
5. version 05
6. version 06
7. version 07
8. version 08
9. version 09
10. version 10
11. version 11
auf abwegen #35 :
martialisch-ennervierend ruckelt n|A im heimischen fuhrpark herum. erinnernd an einige der harscheren mego-produktionen werden hier knatternde dsp-moves mit noise-elementen und post-industriellen, düsteren szenarien verknüpft. (zipo)

neo-form.de : [stark gekürzt]
"Ein verzerrter und künstlicher Rückblick auf einen nicht datierten Krieg."
So heißt die Information zu diesem Album. Man beruft sich dabei u.a. auf Evola-Philosophie und das Netzwerk. Was erwartet den Hörer ? Ich würde das Gesamte durchaus als Experimental Musik bezeichnen, mit Einflüssen aus den Bereichen Dark Ambient, Noise, manchmal lassen sich auch Klangfragmente finden, die an einen Film-Soundtrack erinnern. Auf jeden Fall kann man von atmosphärischer, manchmal bombastischer Musik sprechen. (....)
"nA 1" weiß mich vollkommen zu überzeugen. Sehr schöner, getragener Melodiebogen, umschlungen von einem Rauschen, dass irgendwie an Stürme erinnert. Vereint hinterlassen Melodie und Rauschen einen fast schon apokalyptischen Eindruck, es wirkt in der Tat wie die akustische Umsetzung einer entwurzelten Welt, vielleicht einer Ruinenlandschaft. Sehr schön !
"nA 2" ist wesentlich aggressiver und experimenteller ausgefallen, ein Stück, dass wirklich öfters gehört werden muß, ehe man Zugang findet. Sehr schön strukturiert, abwechslungsreich. (....)
"nA 7" erneut ein Stück mit krachigen und atmosphärischen Elementen. Vielleicht fast schon als treibend zu bezeichnen, sticht irgendwie hervor. (....)
"nA 11" weiß dann wieder zu überzeugen, hier kann man fast schon von martialischen Zügen in der Musik sprechen. Ein schönes Stampfen unterlegt hier die Melodien, diverse Geräusche untermalen das Szenario, dass wirklich Soundtrack-kompatibel ist. Ein schönes Schlußstück allemal. (....)
Fazit : Man kann nA sicherlich keine Konzeptions- bzw. Ideenlosigkeit vorwerfen. Das Projekt geht einen eigenen Weg. Zwar erinnern einzelne Passagen immer an andere Bands, aber nA versteht es, einen eigenen Akzent draufzusetzen, was der Musik einen eigenen Charakter verleiht. (....)
Im Gesamten ist die CD aber empfehlenswert für Leute, die sich für experimentelle Musik interessieren und es gern vielseitig mögen. Sicherlich nicht jedermanns Sache ! (....)

feindesland.de :
...Das Projekt "n|A – neu|Anfang" wurde im Zeitraum 1996 – 1997 von Christian Lerche ins Leben gerufen. Thematisch beschäftigt sich das Projekt mit dem Zerfall der Kultur. Der Künstler möchte mit musikalischen Provokationen zur geistigen Erweckung der Gesellschaft beitragen. Wer auf Kulturterrorismus steht sollte unbedingt mal auf die Webseite des Projektes "n|A – neu|Anfang" schauen.
Musikalisch bekommt die Hörerschaft hier den vollen Schlag in die Fresse. Die Gesellschaft hat auch nichts anderes verdient und somit versucht Christian Lerche in seinen Sounds Begriffe wie Krieg, Propaganda und Terrorismus zu verwirklichen. Die interessierten Hörer bekommen eine Mischung aus Dark Ambient und Powernoise um die Ohren geschossen, wo gewisse andere Projekte sich ein Beispiel dran nehmen könnten. Wenn ich meistens in irgendwelchen Beschreibungen das Wort "Powernoise" lese, gehen bei mir sofort die Warnsirenen an und die Punkte in den Keller. Im Fall "n|A – neu|Anfang" muß ich meine Meinung mal wieder revidieren, es gibt ja echt noch Leute die Powernoise mit erkennbaren Strukturen machen können – einer davon ist Christian Lerche.
Auf dieser Veröffentlichung gibt es zwei Anspieltipps: Wer auf atmosphärischen Dark Ambient steht und sich der Bedrohung von "n|A – neu|Anfang" aussetzen möchte wird mit dem Tondokument "Version 01" seinen Hörgenuss bekommen. Herrlich ! Wer auf Lustmord ähnliche Klänge steht wird in dem Track "Version 08" sein Seelenheil finden.
Fazit: Dark Ambient und Powernoise, zwei Stilrichtungen, die nicht unbedingt zu einander passen in der Kombination, aber "n|A – neu|Anfang" haben daraus eine hervorragende Symbiose geschaffen. Absolut nicht für die Masse geeignet, für den innovativen Hörer bestimmt ein Leckerbissen. (raphael)

equinoxe #25 :
vor den erfolg haben die götter bekanntermaßen den schweiß gesetzt und ungefähr so verhält es sich auch, wenn man diese cd von n|A anhören möchte (zumindest dann, wenn man zu den ca. 150 glücklichen zählt, deren cd in eine mattschwarze papphülle verpackt wurde). wenige augenblicke später (die gemurmelten flüche und eine detaillierte beschreibung der erfolgreichen schändung ebenjener papphülle erspare ich mir an dieser stelle) kann man sich einen ersten eindruck vom schaffen dieses mysteriösen projektes machen, bei dem seitens des labels ganz bewusst auf die üblichen informationen wie songtitel und dergleichen verzichtet wurde, um eine völlig unvoreingenommene beschäftigung mit dem material zu ermöglichen. nun, tracktitel sind auch nicht wirklich nötig, da sich neu|Anfang ohnehin einen feuchten kehricht um gängige konventionen bzw. songstrukturen schert und einem experimentellen ansatz folgt.
so ist es durchaus im bereich des möglichen, dass gerade behutsam aufgebaute, ruhigere strukturen ansatzlos und unvermittelt zerfetzt werden und in siedende lärmorgien übergehen, die durchaus gehörgangschädigende tendenzen annehmen können. filtert man die einzelnen bestandteile der stücke heraus, so finden sich vorwiegend elemente aus power noise und dark ambient (und das attribut "dark" ist hier wohlverdient) wobei der perkussiven untermalung dieser sounds lediglich eine untergeordnete rolle zukommt, besonders gelungen übrigens in track 9. vom hörer verlangt das ganze naturgemäß strapazierfähige nerven sowie eine gehörige portion flexibilität, die der eine oder andere womöglich nicht aufbringen kann oder will. diejenigen, die damit keine schwierigkeiten haben und gerne auf sound-endeckungsreise gehen, könnten mit neu|Anfang durchaus ihren spaß haben. (rainer metz)


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